Bauwerksdiagnose: Hohlraumuntersuchung von Beton

Hohlraumuntersuchungen von Beton

Bauwerksdiagnose durch Hohlraumanalyse

Hohlraumuntersuchungen sind im Bauwesen eine gängige Praxis. Sie werden besonders häufig in der Bauwerksdiagnose im Rahmen einer Bestandsanalyse durchgeführt und spielen auch bei Umbauten oder einer Umnutzung eine wichtige Rolle.

Worum geht es bei einer Hohlraumuntersuchung?

In jedem Bauwerk gibt es verdeckt eingebaute Bauteile oder Hohlräume, deren Zustand nur schwer beurteilt werden kann. Durch eine Hohlraumuntersuchung können zum Beispiel mögliche Bau- und Feuchteschäden frühzeitig erkannt werden. Auch Leckagen können mit dem Verfahren lokalisiert werden.

Stahlkonstruktionen oder Armierungen können auf Korrosion begutachtet werden. Wenn keine Baupläne vorliegen, kann durch eine Hohlraumuntersuchung festgestellt werden, ob bereits eine Wärmedämmung vorhanden ist oder ob sich der Wandaufbau für eine nachträgliche Kerndämmung durch Einblasen eignet.

Auch der Schichtaufbau einer Wand lässt sich durch eine Hohlraumuntersuchung relativ einfach feststellen. An- und Zusammenschlüsse von Bauteilen können beurteilt werden.

Welche Vorteile bringt die Hohlraumuntersuchung?

Die Untersuchung dauert nicht lange. Die Nutzung des Gebäudes wird nur geringfügig beeinträchtigt. Eine kostenaufwendige Öffnung von Bauteilen mit anschließender Instandhaltung entfällt.

Bauteile können von innen auf Schäden wie zum Beispiel Korrosion und Feuchtigkeit begutachtet werden. In hohlen Stahlkonstruktionen kann Rost im Inneren nachgewiesen werden.

Es kann bestimmt werden, ob bereits vorhandene Hohlräume für das Verlegen neuer haustechnischer Leitungen genutzt werden können.

Gibt es auch Nachteile?

Die Hohlraumuntersuchung erfolgt nur punktuell. Damit die Ergebnisse aussagekräftig sind und eine realistische Beurteilung des Gesamtzustands eines Bauteils oder gar eines Gebäudes abgeben können, müssen die Untersuchungen zielgenau an den richtigen Stellen und in der richtigen Anzahl erfolgen. Das setzt große Erfahrung in der Bauwerksdiagnostik voraus.

Wie werden Hohlraumuntersuchungen durchgeführt?

Bei der gängigen Methode wird mit einem Bohrer eine kleine Öffnung mit einem Durchmesser von 8 – 10 mm in das zu untersuchende Bauteil gebohrt. Bevor dort das Endoskop eingesetzt wird, kann der Hohlraum mit einem normalen Draht vermessen werden.

Das Endoskop besteht aus einem flexiblen Schlauch, an dessen Ende sich eine Kamera und die Lichtquelle verfügen. Die Aufnahmen werden digital übertragen und können live betrachtet aber auch gespeichert werden, so dass sie für eine spätere Auswertung zur Verfügung stehen.

Das Endoskop ist mobil einsetzbar und verfügt über eine eigene Stromversorgung durch Batterien oder Akkus. Kamera und Leuchte sind wasserdicht. Mit dem Endoskop können Hohlräume in Decken, Wänden und Fußböden untersucht werden. Weil das Kabel mehrere Meter lang und flexibel ist, können selbst schwer zugängliche und weit entfernte Stellen inspiziert werden.

Bauradar als Ergänzung zur Hohlraumuntersuchung

In der letzten Zeit wird verstärkt auf das Bauradar-Verfahren zur Beurteilung von Bestandsbauten herangezogen. Das Verfahren wird schon seit einiger Zeit in der Geophysik eingesetzt.

Eine Antenne sendet elektromagnetische Impulse mit einer Frequenz zwischen 400 MHz und 1,6 GHz aus. Je nach der Beschaffenheit des zu untersuchenden Objekts werden die Impulse entweder reflektiert oder transmittiert.

Mit Bauradar kann eine Eindringtiefe bis zu 6 m erreicht werden. Das Verfahren eignet sich besonders zur Messung von Wanddicken, zum Aufspüren von Hohlräumen in Gebäuden, für das keine Baupläne mehr existieren oder auch um Bauteilanker zu finden. In Geschossdecken kann mit Bauradar die Lage der Stahlträger oder anderer tragenden Elemente festgestellt werden. In Bauteilen aus Beton lassen sich mit dem Bauradar Lage und Abstand der Bewehrung feststellen. Das Radarbild gestattet sogar Rückschlüsse auf eventuell vorhandene Korrosionsschäden.

Der Zustand und die Qualität des Betons kann im Nachhinein überprüft werden. Wegen seiner großen Eindringtiefe kann das Bauradar-Verfahren auch angewendet werden, um in der Fundamentplatte verlaufende Leitungen aufzuspüren oder die Höhe des Grundwasserspiegels gemessen werden.

Das Bauradar-Verfahren arbeitet zerstörungsfrei. Damit können selbst größere Flächen in kurzer Zeit untersucht werden. Zur korrekten Interpretation der Ergebnisse ist allerdings große Erfahrung notwendig.

Unter Umständen können sich das Bauradar-Verfahren und eine Hohlraumuntersuchung mit Endoskop ideal ergänzen. Erst erfolgt ein Scan mit Hilfe des Bauradars. Bei Unklarheiten oder interessanten Ergebnissen sieht der Bauingenieur dann genauer mit dem Endoskop nach.

Fazit

Hohlraumuntersuchungen von Beton werden durchgeführt, um schwer oder nicht zugängliche Bauteile und Hohlräume zu inspizieren.

Sie erfordern verhältnismäßig wenig Zeitaufwand und sind nur mit geringer Beeinträchtigung der Bausubstanz verbunden, weil nur eine kleine Bohrung von wenigen Millimetern Durchmesser für die Sonde erforderlich ist.

Wenn Sie Hohlraumuntersuchungen planen, ist das BBB Ingenieurbüro für Bauwerksdiagnose, Bauphysik und Bauplanung GmbH der richtige Ansprechpartner für Sie. Unsere Bausachverständigen beraten Sie gern.