Hochhaus Bertolt-Brecht-Straße in Schwerin

Wohnhochhaus Bertolt-Brecht-Straße in Schwerin

Fassadensanierung – Modernisierung – Instandsetzung

Seit der Wiedervereinigung von Ost- und Westdeutschland sind Wohnungsgesellschaften und Vermieter bestrebt, den Gebäudebestand in Schwerin zu modernisieren, zu erhalten und zu sanieren. Hierbei werden die Maßnahmen stets auf die veränderten Bedürfnisse der Bürgerinnen und Bürger der Landeshauptstadt Mecklenburg-Vorpommerns angepasst.

Unser Planungsbüro, die »BBB Ingenieurbüro für Bauwerksdiagnose, Bauphysik und Bauplanung GmbH Schwerin« war und ist an zahlreichen Projekten im Bereich des sozialen Wohnungsbaus beteiligt.

Eines dieser Bauvorhaben war das Hochhaus in der Bertolt-Brecht-Straße 17 – 19, welches sich im Stadtteil „Weststadt“ in Schwerin befindet. Die Planung und Bauüberwachung von Sanierungsmaßnahmen bestehender Gebäude ist eine unserer Kernkompetenzen.

Eine beliebte Wohnimmobilie im Herzen der Schweriner Weststadt

Das markante Hochhaus in der Bertolt-Brecht-Straße 17 – 19 befindet sich im Zentrum der Schweriner Weststadt. Es schaut über die Dächer von Schwerin empor und ermöglicht einen weiten Ausblick über die Stadt, den Lankower See und Ziegelsee.

In den siebziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts wurde dieses Gebäude in der damals weit verbreiteten Tunnelschalbauweise errichtet. Zu DDR-Zeiten war das Wohnen in Hochhäusern sehr beliebt. Sie waren seinerzeit modern zugeschnitten, sehr effizient in der Unterhaltung und mit sogenannten „Fahrstühlen“ (Aufzügen) barrierefrei erreichbar.

Nach der Wende änderte sich dies. Die Gebäude entwickelten im Laufe der Zeit einen hohen Sanierungsbedarf. Nicht nur die Gebäudehülle war starken Witterungseinflüssen ausgesetzt, auch die haustechnischen Anlagen mussten zunehmend modernisiert werden.

Der Eigentümer, die Wohnungsgesellschaft Schwerin mbH, entschloss sich, eine Komplettsanierung in Auftrag zu geben.

Im Rahmen dieses Projektes wurde das BBB Ingenieurbüro mit der Ausführungsplanung und der Bauleitung beauftragt. Die Arbeiten wurden in den Jahren 1999/2000 in Zusammenarbeit mit unseren Partnerbüros der Baucon-Gruppe erfolgreich realisiert.

Durchgeführte Modernisierungsmaßnahmen

Das Wohnhochhaus wurde sowohl innen, als auch außen vollständig saniert und auf den neuesten Stand gebracht.

Im Inneren des Gebäudes wurden zum Beispiel die gesamten haustechnischen Anlagen erneuert. Das betrafen die Elektroanlagen, die Wärmeversorgungsanlage sowie die Abwasser- und Frischwasseranlage. Durch den Einbau von Anlagen zur Wärmerückgewinnung wurde der Energieverbrauch nachhaltig reduziert. Die vorhandenen Personenaufzüge wurden erneuert.

Im Sockelgeschoss entstanden Gewerberäume. Dort zogen ein Friseur und ein Bäcker ein. Die Bäckerei wurde mit einer Außenterrasse ausgestattet. Bei schönem Wetter können die Anwohner sich dort treffen um Kaffee und Backwaren zu genießen. Diese Möglichkeit wurde gut angenommen. Über die Jahre ist das Bäckerei-Café zu einem beliebten Treffpunkt geworden.

Der Eingangsbereich des Hauses wurde neugestaltet. Dank einer Rampe ist der Zugang für Rollstuhlfahrer ohne Schwierigkeiten möglich. Im Sockelgeschoss fand auch das Stadtteilbüro der WGS (Wohnungsgesellschaft Schwerin) seinen Platz.

Die Veränderungen erstreckten sich auch auf die Fassade. Diese wurde komplett erneuert und durch eine hinterlüftete ARGETON-Fassade ersetzt. Im Zuge der Fassadenerneuerung wurden auch die Fenster ausgetauscht. Die neue Fassade und Fenster verbesserten nicht nur das Erscheinungsbild des Hochhauses, sie zeichnen sich auch durch eine bessere Wärmedämmung aus.

Ein Novum – Veränderung des Grundrisses von Wohnungen

Zum ersten Mal ließ der Bauherr im Zuge der Sanierung auch den Grundriss einiger Wohnungen komplett verändern. Im Hochhaus entstanden zwei sogenannte Maisonettes. Das sind Wohnungen, die sich über 2 Etagen erstrecken.

Die beiden Wohnungen liegen in der 10. und 11. Etage des Hauses und haben eine Fläche von jeweils 100 m². Auf der unteren Ebene befinden sich das Wohnzimmer, Kinderzimmer, die Küche und ein Gäste-WC. Eine Spindeltreppe führt in die obere Etage. Dort wurden Schlafzimmer und ein geräumiges Bad eingerichtet.

Das Highlight der Maisonettes sind jedoch die Balkone. Jede Wohnung verfügt über gleich zwei davon, die in verschiedene Richtungen zeigen. Der jeweils untere Balkon weist in Richtung Innenstadt. Von dort hat man einen freien Blick bis zum Schweriner Schloss. Der obere Balkon bietet einen wunderschönen Fernblick zum Lankower See.

Wissenswertes zur Schweriner Weststadt

Die heutige Weststadt war das erste größere Neubaugebiet, das in Schwerin nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs errichtet wurde. Der Bau erfolgte in 4 Abschnitten und dauerte von 1955 bis 1975. Während dieser Zeit entstanden in der Weststadt Wohnungen für insgesamt 15.000 Einwohner.

Die Häuser der Weststadt spiegeln die Entwicklung der Bauwirtschaft wider: Die ersten Häuser wurden in den Fünfzigerjahren noch manuell aus Ziegeln errichtet. In den Sechzigerjahren kam schon die industrielle Großblockbauweise zum Einsatz. Dadurch konnte die Bauzeit erheblich reduziert werden. Die Hochhäuser in der Lessingstraße und Brecht-Straße wurden in den Siebzigerjahren in der Tunnelschalbauweise errichtet.

Bis heute ist die Schweriner Weststadt eine beliebte Wohngegend geblieben. Das liegt daran, dass es dort eine gute Infrastruktur gibt, die die Ansprüche aller Generationen berücksichtigt. In dem Wohnviertel gibt es Kindertagesstätten, Schulen und Seniorenheime. Darüber hinaus können die Anwohner zahlreiche Einkaufsmöglichkeiten nutzen. Cafés, Restaurants und Kontaktstellen warten auf ihre Gäste. Es gibt Arztpraxen und Sportstätten.

Mittelpunkt des öffentlichen Lebens ist die Sport- und Kongresshalle im Lambrechtsgrund. Bei ihrer Eröffnung im Jahr 1962 war sie mit einer Kapazität von 8000 Zuschauern das größte Bauwerk dieser Art in der DDR. Bis heute ist das Konzert des US-amerikanischen Jazz-Musikers Louis Armstrong legendär, der dort 1965 auftrat. Zur langen Liste der berühmten Künstler, die dort auftraten, gehören unter anderem Deep Purple und Silbermond.

Nach einer denkmalgerechten Sanierung, steht die Halle auch weiterhin den Anwohnern zur Verfügung.

In dieses Bild eines lebendigen und aktiven Stadtteils fügt sich die Komplettsanierung des Hochhauses in der Bertolt-Brecht-Straße 17 – 19 harmonisch ein. Sie verbesserte die Wohnqualität der Bewohner und trägt dazu bei, dass sie sich in ihrem Viertel, der Schweriner Weststadt, wohlfühlen.

Mit diesem Projekt zeigte der Bauherr, die Wohnungsgesellschaft Schwerin, dass er seiner sozialen Verantwortung gerecht wird und Wohnraum schafft, der nicht nur bezahlbar ist, sondern auch komfortabel und effizient. Davon profitieren beide Seiten, sowohl der Bauherr als auch die Mieter. Das Projekt ist ein Vorbild für andere Städte in Deutschland, die vor ähnlichen Problemen stehen.

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